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Camille der Dauerparker?

Camille steht jetzt schon eine ganze Weile bei mir auf dem Hof. Eigentlich war er nur als Teileträger gedacht, der mir zuflog, weil ich zufällig noch Platz hatte. Eine erste Bestandaufnahme war nicht so dolle.

Motor fest und total so verrostet, man könnte meinen der Wagen wurde aus einem Teich gefischt:


Der war also nicht mehr zu gebrauchen.

Gut, dann noch die Karosse durchgeguckt. Alles was sich fand war eine Durchrostung am Schweller auf der Fahrerseite:


Der Rest des Wagen zeigte sich allerdings ohne Durchrostungen und kerngesund. Na gut, der Lack des Wagen ist ziemlich fertig und überall finden sich Rostflecken, entstanden wohl durch Vogeldreck der über die Jahre niemals entfernt wurde. Trotzdem, die gute Substanz des Wagens bewog mich eine Restaurierung anzugehen. Diese zieht sich nun schon hin! Warum? Naja, letztes Jahr, nachdem schon viele Arbeiten erledigt wurden (mehr dazu später...) kam mir Miquet der "Schlüpferblaue" 404 dazwischen. Die wollte irgendwie als Erste zurück auf die Straße...soll Sie doch! Camille läuft ja nicht weg und außerdem son richtiger Oldtimer ist Camille ja noch nicht, eher noch ein "Best Ager"  mit seinen 36 Jahren, der gerne einer 47jährigen Dame den Vortritt lässt. Den Besitzer freut es sowieso....

Blick nach Westen

 Eigentlich geht es ja hier um französische Fahrzeuge, ich mach aber mal eine Ausnahme für diesen unerschütterlichen Freund der britischen Fahrkultur und seine Beifahrerin.

 Heut früh bei mir gleich ums Eck im strömenden Regen. Morgan 3 Wheeler mit Hamburger Kennzeichen, auf dem Weg nach Hause?


Blick nach Osten

Manchmal frag ich mich, ob wir in unseren Breiten beim Thema Restaurierung nicht etwas zu penibel sind. Da wird wochenlang nach einem Originalteil gesucht, Lacktöne werden wissenschaftlich ausgewertet und alles was eigentlich ab Werk schon immer krumm war gerade gemacht. Ein Blick nach Osten bringt da durchaus erfrischendes zu Tage. So sind mir bei einem abendlichen Streifzug durch die ewigen weiten des Webs gleich zwei von Theo's Brüdern über den Weg gelaufen. Einer in Russland, der andere in der Ukraine. Vermutlich hat es die beiden Anfang der 90er Jahre, wie viele andere hierzulande ungeliebte und daher billige Gebrauchtwagen, gen Osten verschlagen. Das war wohl ihr Glück, den bei uns hätten sie wohl kaum bis heute überlebt und auch der Weg nach Süden um als Taxi Frondienste zu leisten blieb ihnen im Gegensatz zu vielen 504 und 505 Brüdern erspart.

Die heutigen Besitzer hegen und pflegen die Fahrzeuge offensichtlich mit viel Mühe und Hingabe, haben sicher Ihren Spass und sind zu Recht stolz auf auf Ihre Fahrzeuge.


Karbonoptik, warum nicht. Selbstgebaute Steuerung für Heizung/Lüftung und Klima!

Nachgerüsteter Kompressor für die Klimanalage 

Sauber renovierter Inneraum, Armaturen und Türen neu bezogen, Leder auf den Sitzen

Blinde Rückleuchten? Kein Problem!

 Die Heckablage ist bei allen Tagoras hinüber,

schickes Leder löst das Problem.

Löwe am Grill, warum nicht, ist ja aus dem selben Hause und es sind ja reichlich Peugeot Teile eingebaut. Das O und das T für den Schriftzug finden sich bestimmt eines Tages.

Im Motorraum sieht es ordentlich aus, war die gelbe Querstrebe nötig?

Typisch Talbot die Elektrik....

schönes Auto,

stolzer Besitzer!

Der zweite Tagora steht in der Ukraine zum Verkauf.

Neben einer Neulackierung in schicken lila,

gab es eine komplett neue Inneneinrichtung mitsamt Lenkrad und Türverkleidung

und als Krönung einen BMW 6 Zylinder unter die Haube.

Leider ist dieser Tagora mittlerweile etwas runterkommen, hoffentlich findet sich jemand der ihm nochmal etwas Zuneigung gibt, für 350€ ist er zu haben.

Schön sind sie irgendwie beide, ein erfrischender Kontrast zu den zu Tode restaurierten "bloß nicht anfassen" hochglanz Schätzen die wir in Maxlrain (be)wundern durften.

Zwei Versuche in mehreren Sprachen mit den Besitzern Kontakt aufzunehmen sind leider gescheitert. Vieleicht lesen Sie ja hier zufällig mit, über eine Kontaktaufnahme würde ich mich freuen!

Gefunden hier:

https://www.drive2.ru/cars/talbot/tagora/tagora/alligatorus/journal/

und hier:

https://auto.ria.ua/auto_talbot_tagora_5393695.html


Wovor fürchten sich die Gallier am meisten?

Richtig! Dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt.
Und genau das passierte unserem Gallier Theo am Montag...

Über die komplette Dachfläche löste sich der Stoff und hing mir auf dem Scheitel. Hinten im Wagen flatterte die offene Stoffbahn, als wollte sie dem Hintermann winken.
Dummerweise fährt sich ein Auto mit dem bröselnden Klebstoff von 31 Jahren schlecht bei offenem Fenster. Staublunge und schlechte Sicht unter der Brille sind die Folgen.
Innen war Theo gefühlte 20 cm gechoppt, ein echter Hot rod!


Von aussen sahen mich die Leute eher mitleidig an, hätten sicher auch gespendet, wenn ich die Hand aus dem Fenster gehalten hätte.
Egal, da muss man durch. Schliesslich sollte Theo heute noch den Ersatzkühler eingebaut bekommen.

Gut nur, dass uns das nicht vor 3 Wochen auf der Schozachtal Klassik in Ilsfeld passiert ist, das wäre dann doch zu peinlich gewesen.

und ich Düse, Düse ..

Marge läuft technisch ganz wunderbar, damit es auch so bleibt gibt es ab und zu ein Wohlfühlkur für den Motor: Waschen, Schrauben nachziehen, Flüssigkeiten prüfen, Ventile nachstellen, Zündzeitpunkt einstellen, hier ein Tropfen Öl, da ein bisserl Fett. Zum Schluß noch den Vergaser checken, letztes Jahr kam ein neuer Weber DGEV drauf, was soll da schon sein. Aber hoppla das stimmt was nicht:

Co über 4,lässt sich auch nicht einstellen? Wie kann das sein, es gab doch erst vor ein paar Wochen TÜV und mit den Werten hätten die uns gewiss ohne Plakette nach Hause geschickt. Aber einen Moment, da war doch was. Damals hatte der Prüfer großzügig über ein paar kleinere Löcher im Auspuff hinweggesehen nachdem Ihm hoch und heilig versprochen wurde das Problem noch am selben Tag mittels Schweißgerät zu beheben. Das wurde auch prompt gemacht und damit ist der Auspuff jetzt dicht. Kleiner Nebeneffekt: es kommt auch keine zusätzliche Luft mehr hinten in den Schnüffler vom Abgastester.

Nun gut: Ursache erkannt, ein halbes Jahr zu Fett gefahren, die Umwelt mit übermäßigen Abgasmengen versaut, Tüv Plakette mit getürkten Abgaswerten erschlichen... es gibt schlimmeres im Leben.

Jetzt geht ans an die Problemlösung. Der Weber läuft im Leerlauf viel zu fett, lässt sich an der CO Schraube auch nicht unter 4% einstellen. Da das Teil ja neu ist, ist wohl kaum was defekt. Es bleibt nur eins: Leerlaufdüse wechseln. Praktischerweise hat der Vergaser derer zwei, ist ja auch ein Doppelvergaser! Warum auch immer sind diese von unterschiedlicher Bauart. Erst mal schauen was drin steckt: links 50 rechts 55. Nun ab ins Internet und 2x2 neue Düsen gekauft in den jeweils nächsten beiden Größen.

Halterung Leerlaufdüse links

Halterung Leerlaufdüse rechts.

Nach etwas puzzlen mit 6 Düsen in zwei Bauarten und zwei Halterungen, ein Mathematiker kann bestimmt ausrechnen wieviele mögliche Kombinationen es gibt, passt alles.


CO ist so wie es sein soll und lässt sich prima einstellen.

Drehzahl stimmt auch, kurz testweise auf die Autobahn gedüst, alles klar für die nächsten 12 Monate Fahrspass.

Ach ja, fast alles, da ist noch dieser blöde Riss in der linken Gummimanschette vom Achsantrieb, ein neuer Gummi liegt schon da... Fortsetzung folgt.