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Auch ein Vergaser braucht Wasser!

Hoch motiviert begebe ich mich an die Montage der Motorperipherie. Gar nicht so einfach alles anzuschließen nach einigen Jahren der Nichtbenutzung. Zudem muss ich ein paar Teile vom Alt-Motor widerverwenden: Vergaser, Zündung etc. Also planvoll vorgehen! Arbeitsschritte werden nach den Bedarfen des Motors festgelegt. Soll heißen was braucht der Motor zum starten > Luft, Sprit und Zündfunke. Gut. Luft bekommt er, dann Sprit. Benzinpumpe vorhanden (NOS Teil) sollte gehen. Aber was ist das? Die Wasseranschlüsse vom Vergaser sehen "komisch" aus:

vergaser_600_01 

Also, erstmal in den diversen Handbüchern schauen. Doch leider finde ich keine Angaben über das richtige Anschlussschema. Ja, das sind so die kleinen Geheimnisse, aber warum hab ich eigentlich keine Fotos der Anschlüsse VOR der Demontage gemacht? Schreiben die doch immer in den Restaurationsbibeln: "Fotos vor der Demontage machen, damit man weiß wo was angeschlossen wird. Und zu viel Bilder gibt es nicht!" Tja, Recht haben sie!  Aber was nützt mir das jetzt? Also Logisch vorgehen! Immerhin das Haynes Manual zeigt die Wasserzirkulation. Übertragen auf mein Auto heißt das: Zulauf kommt direkt von der WaPu in den Vergaser oben aber wo ist der Ablauf? Beherztes Pusten hilft und ich finde den versteckten Ablauf der direkt an den Zylinderkopf neben den Heizungsablaufschlauch geführt werden soll. Das nunmehr die noch angeschlossenen Schläuche dieser Logik in Länge und Durchmesser nicht folgen, ignoriere ich mal.  Zum Glück hab ich noch diverse Schläuche und so bekomme ich den Wasserkreislauf wieder geschlossen. "Ja, ja ich werde das nächste Mal Fotos machen!" geistert es durch meinen Kopf, denn eigentlich sollte der Motor schon vor zwei Tagen angesprungen sein....

Rein muss er auch wenn er schreit...

Jetzt erstmal rein mit dem Motor! Okay, sollte einfach sein: Motor an Haken, bisschen ruckeln sollte flutschen. Traumtänzer, ich!! Nach divesen Versuchen und nachlassender Kraft (jünger wird man auch nicht - verdammt), nochmal geschaut ob alles richtig montiert ist. Irgendwie "passte" der Motor nicht zur Getriebewelle. Nun gut, da der Motor aus einem Automatikwagen ausgebaut wurde musste ich einiges anpassen. Vorallem die Führungshülse in der Kurbelwelle hatte ich in Verdacht: War sie zu klein? Nachmessen und nachfragen brachten nur ein Ergebnis, dass MUSS passen. Gut, Schwungscheibe, Kupplung wieder montiert und auf zum nächsten Versuch! Leider kein Erfolg! Und nun?

Erlösung kam mit der Anreise eines Freundes ein paar Tage später. Nach nochmaliger Kontrolle der Buchse und Zentrierung der Kupplung gelang es dann! Gibt es einen Trick? Ja! Und der ist ganz einfach: Zu Zweit schraubt es sich gelegentlich leichter! So einfach kann die Welt sein. Ach ja, und wenn der Motor schon fast drinsitzt, ist die Zusammenführung von Motor und Getriebe ein Kinderspiel, wenn dies durch die Motorhalterungsschrauben an der Getriebeglocke erledigt wird!  Und noch ein Trick: Da der Anlasserkranz schon ziemlich abgenutzt war lohnt es sich, diesen etwas zu versetzen. Wie ich lernen sollte, greift der Anlasser immer an den selben Stellen in den Kranz, jetzt kann er auf "frische" Zähne zugreifen. Das schont den Anlasser vorallem aber die Ohren!

 Aersitzt

Weiter gehts mit Camille

2012 - das war ein super Jahr mit Miquet meiner 404 Limo -  3000 problemlose Kilometer und nur leichte Nervereien mit dem Kondensator. Aber da war ja noch Camille, mein 504, der unbedingt auch mal fertig werden sollte... Als ich für Miquet einen kostenfreien!, trockenen und beheizten Unterstellplatz für den Winter gefunden hatte, war es soweit: Camille rollte in die Werkstatt.

nochnichtganzkomplett

Noch nicht komplett aber immerhin schon viel verdeckte Arbeit erledigt: Vorder und Hinterachse komplett zerlegt und mit Neuteilen wieder aufgebaut, Unterboden gereinigt und versiegelt, Getriebe, Schubrohr, Dif ausgebaut, gereinigt, neu abgedichtet und wieder montiert. Alle Achsträger vorne und hinten ausgebaut, gesandstrahlt, lackiert, neu gelagert und wieder eingebaut. Bremsen kompeltt überholt und mit Neuteilen wieder zusammengesteckt, Front mit Mike Sanders Fettband wieder montiert. Lediglich der "alte" aber noch brauchbare Endschalldämpfer trübt ein wenig den Glanz untenrum:

504untenrum

Keine schlechte Basis! Ein wesentliches Bauteil war aber noch nicht montiert: Der Motor! Dieser lag schon seit 2 Jahren! neuabgedichtet und mit neuer Kupplung und neuer Wasserpumpe auf der Werkbank! Folgenden Plan sollte um die Weihnachtstage in die Tat umgesetzt werden: Zunächst Motor einbauen und zum laufen  bringen! Hört sich einfach an, aber bei einem Wagen der seit 10 Jahren nicht mehr gefahren ist, kann vieles schief gehen. Mehr hierzu und einige merkwürdige Vorkommnissen im nächsten Artikel....

Wie sind meine neuen Freunde drauf?

Wer das erfahren möchte und sich zudem einen Oldie zulegen möchte, sollte die Rheinbach Classics besuchen!

Das ganze Wochenende steht da im Zeichen von "Musik, Motoren, Petticoats“ und das ist wörtlich gemeint! Fast das ganze Städtchen macht verkleidungstechnisch mit und selbst die Oldiefahrer tragen "zeitgenössische" Kleidung. Wer also mit einem Ami liebäugelt sollte sich darüber im Klaren sein, das Cowboyhütte beim Fahrer gerne gesehen sind. Alternativ können es auch Elvis-Kotletten und Pomade im Haar sein.

Ansonsten schöne Veranstaltung! Über 700 Oldtimer aller Zustandsklassen und Baujahre! Nett anzusehen! Leider war die Peugeot-Fraktion eher mau besetzt (Alle Fahrer "unverkleidet") > Ein 304 Cabrio, ein 203 und Miquet...das war's. Lag es am Regen? Bitte nicht! Auch ein Peugeot-Oldie kann Regen vertragen und wird nicht gleich wegbröseln. Außerdem, son Wagen glänzt im nassen Zustand noch besser.....

Camille der Dauerparker?

Camille steht jetzt schon eine ganze Weile bei mir auf dem Hof. Eigentlich war er nur als Teileträger gedacht, der mir zuflog, weil ich zufällig noch Platz hatte. Eine erste Bestandaufnahme war nicht so dolle.

Motor fest und total so verrostet, man könnte meinen der Wagen wurde aus einem Teich gefischt:


Der war also nicht mehr zu gebrauchen.

Gut, dann noch die Karosse durchgeguckt. Alles was sich fand war eine Durchrostung am Schweller auf der Fahrerseite:


Der Rest des Wagen zeigte sich allerdings ohne Durchrostungen und kerngesund. Na gut, der Lack des Wagen ist ziemlich fertig und überall finden sich Rostflecken, entstanden wohl durch Vogeldreck der über die Jahre niemals entfernt wurde. Trotzdem, die gute Substanz des Wagens bewog mich eine Restaurierung anzugehen. Diese zieht sich nun schon hin! Warum? Naja, letztes Jahr, nachdem schon viele Arbeiten erledigt wurden (mehr dazu später...) kam mir Miquet der "Schlüpferblaue" 404 dazwischen. Die wollte irgendwie als Erste zurück auf die Straße...soll Sie doch! Camille läuft ja nicht weg und außerdem son richtiger Oldtimer ist Camille ja noch nicht, eher noch ein "Best Ager"  mit seinen 36 Jahren, der gerne einer 47jährigen Dame den Vortritt lässt. Den Besitzer freut es sowieso....