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Brezeln nur dienstags / Das Beste am Norden... 2.Teil

Ob ich wirklich am Sonntag auf eigener Achse heimfahren kann? Ja, fast…

Zunächst aber mein Highlight der Woche:
Mittwoch früh beim Mühlen-Bäcker in Büsum
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„Brezeln nur dienstags“. Ungläubig und amüsiert schau ich als brezn-verwöhnter Wahl-Bayer die Verkäuferin an: "Im Ernst?“-„Im Ernst.“ Auf meine Frage, ob das „dezente“ Goldstück über der Tür denn den Rest der Woche verdeckt oder abgehängt wird, ernte ich völliges Unverständnis. Seis drum, aber bis kommenden Dienstag kann ich nicht bleiben. Dem Bäcker verleihe ich hiermit die „Leuchte des Nordens“, allerdings ohne Glühbirne :-(.
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Vorsichtshalber spare ich mir den Weg zur Tanke gegenüber aus Angst vor „Diesel nur donnerstags“. Obwohl, das wäre ja morgen! Aber auch egal: ich fahre ja einen V8-Benziner, wenn er denn fährt…

Samstag
Heute ist der Tag der Wahrheit: Läuft LaVerdette nun? Und läuft sie rund oder nicht? Nach einem sonnigen Freitag mit Watt, Wind und norddeutschem (!) Butterkuchen steigt die Spannung.
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Falls alle Stricke reißen bleibt mir nur der stündliche ICE von Hamburg nach München oder ich häng (wattn Luxus) noch ein paar Tage dran bis LaVerdette wieder fit ist. Mal sehn, was kommt. Lt. Internet wurde der Expressbrief mit den Kontakten bereits um 08:20 Uhr in Süderholm zugestellt. Ich warte auf Nele´s erlösenden Anruf, der kommt mittags, endlich! „13:00 Uhr ist Abholzeit.“
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Ich bin überpünktlich, gemeinsame ultimative Probefahrt. LaVerdette läuft ruhig und schön wie lange nicht mehr, vermutlich haben sich die Macken über die letzten Monate langsam und unmerklich eingeschlichen und erst die lange Fahrt am Montag hat sie dann kollektiv zum Ausbruch gebracht. Und Meister Lorenzen hat ganze Arbeit geleistet,
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alles wieder intakt, soweit ich es beurteilen kann. Nele gibt mir noch ein paar Ratschläge, was in der nächsten Zeit unbedingt zu erledigen sein sollte; ist notiert und wird direkt im Anschluss an diese Reise umgesetzt. Auf der Rückfahrt nach Büsum warte und horche ich auf Aussetzer oder andere Fremdgeräusche, aber Fehlanzeige. So mag ich sie. Nur ein feiner heller, von Leitplanken und Häuserwänden zurückgeworfener Pfeifton lässt sich hier und da hören, die Bremse ist es nicht. Meine erste Fahrt geht direkt zum Hafen, Fototermin mit Schiff und Turm im Museumshafen darf nicht fehlen.
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Knapp 1000km vom Alpenrand an die Waterkant, nicht schlecht altes Mädchen! :-)
Heute gibts ein dickes Lob und Danke an „Nele“ Lorenzen von der Oldtimer Garage Süderholm. Un wer mol tied het förn por „Benzingespräche“, dat geiht dor ok, kiekst du:
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Sonntag
Tschüß, Büsum 2016. Der Sonntag startet mit Schietwetter, die Niedrigwasser-Zeiten haben sich eh in die späteren Abendstunden verschoben, also time to say good bye. Vormittags Flughafen-Transfer nach Hamburg, Termin-Fracht abliefern: Bruder Stefan muss seinen Flieger erwischen. LaVerdette läuft ohne Probleme auch bei Nebel und Nieselregen, wie erwartet. Unerwartet dagegen am frühen Nachmittag dann doch noch eine kräftige Herbstsonne beim Elbspaziergang in Wedel, zu warm für ne Jacke!!
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Aber dann gehts südwärts Richtung Heimat zunächst mit einem lange geplanten, mehrfach umgestoßenen, zu guter Letzt doch noch terminierten Zwischenstopp bei Alexander & Kristina (Forum-Leser erinnern sich mit Schmerzen an das „kaltverformte“ weiße 404 Cabrio namens Uhu :-( ).
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Die beiden sind mittlerweile schwer auf den Hund gekommen. Das Mühlenmonster entpuppt sich allerdings als ausgewachsener Couch-potatoe, wenn sie denn nur mal drauf dürfte…
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Die drei sind einfach so nette Gastgeber, dass sich jeder Umweg dorthin lohnt. Und mit Lakritz & Toblerone lässt es sich leicht einschleimen :-). Ich werde kulinarisch verwöhnt, mein Curry-King-Gaumen wähnt sich in einer anderen Welt.

Montag
Habe die drei zum „Frühstück im Morgengrauen“ genötigt, ich muss weiter! LaVerdette spult ihr Bundesstraßen- und Autobahn-Programm fehlerfrei runter, schleicht sich auch mal auf 115, 120, dann muss ich mich und sie jedes Mal etwas einbremsen. Unser nächstes Zwischenziel, eine Baustelle in Hof/Saale (ja,  auch mal wieder an die Arbeit denken), will man uns nicht ohne größere Umwege quer durch den schönen Harz erreichen lassen.
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Schöne Strecken, schönes Wetter, was solls also. 2 Stunden Zeitverlust, Ursache: Gefahrengutunfall bei Magdeburg, Autobahnsperre. Mein cleveres Handy-Navi hat bei allen Engpässen eine Ausweichroute parat, wobei ich mich manchmal frage, ob das nicht doch eher ein Segel-Navi ist, kreuzt ständig vor dem Ziel, kommt ihm aber gefühlt nicht näher. Von Hof geht’s dann endlich Richtung Heimat, das Wetter ist prima, die A93 lädt ein, den Endspurt zügig anzugehen. LaVerdette läuft entspannt und dauerhaft gleichmäßig, irgendwann schwimme ich wieder übermütig im Strom der schnelleren und vermeintlich schnelleren mit.
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Bin oft bei, manchmal über 120 und das bekommt ihr wohl dann doch nicht. Die rote Oel-Lampe leuchtet, Standspur, Motor aus. Die Nase meldets schon vor dem Haube öffnen, hier stinkts nach Oel, heißem Oel und richtig: Aus dem Einfüllstutzen qualmts wie die Kühltürme des AKW Isar I bei Landshut (als das noch lief).
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Oel ist genug drin. Die Fernmeldestelle Anzlgut (Peter) empfiehlt „Abkühlen lassen, dann testen, ob die Lampe ausgeht“. Es sind 500 Meter bis zum Pendler-Parkplatz an der Ausfahrt Teublitz, die ringe ich ihr noch ab, dann beschließe ich, die "Reise auf eigener Achse" zu beenden, irgendwann ist auch mal gut. Von den geschätzt 50 Parkplatz-Besuchern war nur ein Twingo-Fahrer mutig genug, mich zu fragen, ob er evtl.helfen und mich wo absetzen könne. Franzose halt.
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Der AvD schickt mit Alfons Hofstetter einen roten Engel (die gelben sind bei mir untendurch), der nach einer Schnell-Diagnose „Geräusch klingt nach WaPu, sollte man mal testen“ sich spontan bereit erklärt, trotz langem Arbeitstag den Chambord in unsere Stammwerkstatt zu Meister Speuser nach Straußdorf zu überführen. Knappe 200 Kilometer sind das, es ist 18:00 Uhr! Um nämlich einem SAMMELTRANSPORT (das Wort allein lässt Laverdette glatt von selbst anspringen und losfahren) zu entgehen, wird dem AvD fernmündlich der Wert des havarierten Fahrzeugs mit einer mittleren 5-stelligen Summe angegeben, was eine exklusive Einzelfahrt rechtfertigt. Vor lauter Ehrfurcht wage ich jetzt nicht mehr, die Türen zu knallen! Und so endet der Ausflug in den hohen Norden. Die letzte Etappe ist dabei ausnehmend verschleißfrei für LaVerdette…  Albert  erwartet uns netterweise spät am Abend und die Grüne verschwindet gleich auf ihren „Stammplatz“ in der Werkstatthalle, wo zufällig mein Multivan auf mich wartet, so komme wenigstens ICH auf eigener Achse wieder heim :-)
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Mein heutiger Dank gilt Alfons Hofstetter, dem Chef vom Autohaus Hofstetter in Nabburg, übrigens als Renault-Händler ein echter Franzosenfreund. Und als ehemalige Begleitcrew bei einer Oldtimer-Rallye sind die dort durchaus vom Fach, gut für die oberpfälzer  Oldie-Fahrer!

Was denn nun wirklich das Beste am Norden ist? Sachte ich doch schon: das Meer!






Das Beste am Norden... 1.Teil

…ist ganz eindeutig das Meer. Und als gebürtiger Fischkopp brauchts einmal im Jahr die Nase im Wind, salzige Seeluft schnuppern und barfuß durchs Wattenmeer laufen. Darum ist diese Wochen-Tour Mitte Oktober unvermeidlich. Dass es unbedingt eine Tour mit LaVerdette sein muss, fanden gleich ein halbes Dutzend Bedenkenträger riskant. Aber dann sollte man doch mit seinen Autos lieber ein Museum aufmachen, statt sie zu fahren. Und ich will fahren!

Montag
Zugegeben, ein Montag ist sicher nicht der ideale Zeitpunkt für eine Fahrt  mit einem Oldtimer über München, Nürnberg, Fulda usw. bis Hamburg, der Tag beginnt zäh mit Staus rund um München, aber danach macht LaVerdette ihre Sache sehr gut, ist immer einen Schritt schneller als die Armada von LKW im Rückspiegel und läuft später auf der ewig langen, langweiligen A7 zwischen Hannover und Hamburg sogar 120 km/h im Dauerbetrieb.
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Und immer spielt das Wetter mit.
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Wir erreichen die Oldie-Tanke im Südosten Hamburgs am Billhorner Röhrendamm nach 9,5 Stunden, nur knapp 90 Minuten später als es das Navi in der Früh prophezeit hatte.img_4355_600
So weit so gut läuft alles nach Plan…Doch dann ist plötzlich Schluss mit lustig. Nicht nur, dass es ab sofort regnet; beim Versuch, das Hamburger Stadtgebiet von Ost nach West Richtung Haseldorfer Marsch zu durchqueren, dummerweise mitten im Feierabendverkehr, verläßt LaVerdette plötzlich die Lust, ruhig dahinzufahren. Sie muckt und ruckelt dermaßen, dass ich gezwungen bin, auf einer Tankstelle bei einsetzender Dämmerung kurz mal „as usual“ den Benzinfilter der Pumpe zu checken.img_4356_600

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Ein bisschen Dreck findet sich, der wird entfernt; Dank lila Spezial-Werkzeug zum Ausblasen kein Problem...und weiter geht’s…nicht wirklich. Keine Verbesserung der Gesamtsituation. Das wars also nicht :-( . Mit "Schmerzen" fahre ich zum Hotel.

Dienstag
Ein spätabendlicher Hilfe-Rundruf noch am Montag bringt mir einen Spontan-Besuch am Dienstag in Frestedt bei Piet Brodersen, 404-Treffen-Organisator: „Ja, komm einfach mal rum, dann gucken wir uns das mal an.“
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Gesagt, getan, Filter vom Vergaser ausgeblasen, nochmal die BePu kontrolliert.img_4367_600
Leider weiterhin keine Verbesserung :-(.  Trotzdem, danke Piet & bis…

Nächster Halt: Bosch-Service Wahl in Heide/Holstein
Mein Anruf ins Blaue ergibt einen Treffer in Heide, ja, man wolle helfen. Vor Ort wird LaVerdette sogleich in die Halle gelassen, Dank alter Diagnose-Geräte und einem Mann ohne Scheu vor alten Autos wird hier alles Menschenmögliche gecheckt, von Verteiler über Zündkabel + Kerzen bis hin zur Kompression.img_4371_600 img_4397_2_600_01
Diagnose: Zündkabel schlecht. 6 passende lassen sich in deren Altbeständen finden, die restlichen zwei kann ich beim örtlichen Autoteile-Service Matthies auftreiben. Im Leerlauf auch bei hochdrehendem Motor mustergültiger Rundlauf. Die abschließende Probefahrt ergibt: keine Verbesserung :-(. Er vermutet ein mechanisches Problem. Ich ruckle weiter nach Büsum, dem eigentlichen Ziel meiner Reise. Trotzdem, danke an die Bosch-Leute für ihren Einsatz.

Mittwoch
Nächster Halt: Opel-Rau in Büsum
Das Googeln nach Werkstätten in der Fremde ist immer ein Roulette-Spiel, wer hat schon Ahnung von fast 60 Jahren alten Autos. Nachdem LaVerdette seit gestern mit Opel-Zündkabeln ausgestattet ist, halte ich in der Früh einfach mal beim örtlichen Opel-Händler an und bitte um deren fachliche Diagnose.img_4374_600
Am Nachmittag die Rückmeldung von Herrn von Possel, Opel Rau: Es müsse der Vergaser sein, die Probefahrt(en) unter verschiedenen Lasten an Gas und Choke würden das anzeigen. Spritmangel scheidet aus. Aber nein, man habe keine Zeit für eine Vergaser-Aktion, man sein mitten im Winterreifen-Wechsel-Geschäft. (bei +15° C...) :-( . Trotzdem, danke an die Opel-Mechaniker.
Die restliche Zeit des Tages geht mit einem Dutzend Telefonaten nach einer willigen Werkstatt drauf, mein „bin-auf-der-Durchreise“-Argument verfängt leider nirgendwo, sobald ich LaVerdette´s Baujahr verrate. Auch die Bosch-Leute vom Vortag trauen sich plötzlich da nicht mehr ran. Ein Tipp bringt mir aber den Kontakt zu einem Oldtimer-Fachmann: „Ja, komm man morgen früh erstmal her, dann sehen wir weiter.“

Donnerstag
Nächster Halt: Oldtimer Garage Süderholm
Cornelius „Nele“ Lorenzen hat eine kleine feine Werkstatt am Rande von Heide/Holstein und eigentlich gar keine Zeit. In der Halle glänzt ein RHD-Bentley, ein echtes Schmuckstück, Kundenfahrzeug, an dem er wohl gerade arbeitet.img_4384_600
Das nenn ich mal feine Gesellschaft
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Seltsamerweise ist LaVerdette auf dem Weg dorthin ausgemacht zahm und willig, beinahe keine Aussetzer, eher Aussetzerchen, fast wie der eigene Weg zum Zahnarzt, wenn die Schmerzen plötzlich weg sind… Die Probefahrt ergibt dann doch noch wieder die bekannten Ruckler. Zurück in der Werkstatt beginnt die Vergaser-Reinigungs-Prozedur, alle Düsen raus und reinigen, der kürzlich eingebaute neue Zusatzbenzinfilter fliegt raus, Probefahrt, nee :-( das war es noch nicht. Ich bekomme ohne große Umschweife Nele´s Drittauto um wieder nach Büsum zu fahren, schaffe tatsächlich meine ersehnte Barfuß-Wattwanderung und amüsiere mich über dieses Beispiel „internationaler Gastfreundschaft“…img_4396_600
So langsam verstehe ich, warum die Mehrheit der Briten den Brexit als letzten Ausweg gewählt haben. Währenddessen zerlegt Meister Lorenzen den Vergaser komplett und bringt ihn zum Ultraschallbaden zu einem befreundeten Schrauber. Info am Abend: Vergaser zurück zusammengebaut, aber die Zündkontakte sehen fragwürdig aus, auch fehlen die Einstelldaten für die Zündung. Peter muss helfen, sendet postwendend die benötigten Daten. Fehlen nur noch neue Kontakte. Die liegen bei mir daheim im Schreibtisch oder im Regal oder wo. Sie werden gefunden und Töchterchen darf sie am Freitag früh per Expressbrief nach Süderholm schicken, Ankunft Samstag vor 10:00 Uhr.

Freitag
Postversand bestätigt, Nele informiert und seine Frau antwortet mir wie selbstverständlich: „Ja, die Kontakte sollen Samstag eingebaut werden, du willst ja am Sonntag zurückfahren.“ Ich bin echt baff und darüber hinaus kann ich deren Drittauto, übrigens ebenfalls ein V8, ein guter Stern, noch solange ich will behalten. JETZT genieße ich mein Frühstück. Zeit zum Durchschnaufen und erholen...zumindest bis morgen mittag. Ob ich wirklich am Sonntag auf eigener Achse heimfahren kann?

 

Tradition verpflichtet - 504forum-Schraubertag

Es war an der Zeit, auch mal wieder was für unsere drei Löwen Marge, Charlotte und Céline zu tun. Was also lag näher, als erneut einen Schraubertag zu organisieren, nach 2 Jahren Unterbrechung.
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Die Pause war nötig: 2014 verhinderte eine lange Straßensperre unsere Aktion, 2015 war mit der Organisation des Talbot Tagora Treffen keine Zeit für anderes.
Kaum hatten wir den Termin (noch ohne Programm) bekannt gegeben, lagen auch gleich die ersten Anmeldungen im 504forum vor, was die Notwendigkeit solcher markentreuen Schrauber-Aktivitäten bestätigt. Wo sonst kann der Laie unter fachlicher Anleitung mit 504/604-Profis am eigenen Auto schrauben, ohne die er vermutlich niemals oder nur teilweise selbst Hand anlegen würde?
Nach unserer „Schneiderfahrt“ am 24.April im Regen, hatte Petrus wie schon 2012 und 2013 ein Einsehen mit uns und schenkte uns einen sonnigen Tag mit strahlend blauem Himmel und herrlicher Fernsicht auf die bayerisch-österreichischen  Alpen.
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Damit wurden auch die z.T. sehr weiten Anreisen aus Wien, Paris, den Niederlanden, Freiburg, Aachen, etc. für ihre Teilnahme belohnt.
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Es hatte sich schon 2012 und 2013 gezeigt, dass ein nicht allzu statischer Programm-Rahmen sinnvoll ist, der möglichst viel Spielraum für die individuellen Fragen und Auto-Probleme der Teilnehmer lässt. Auch heuer waren daher die Hauben fast schneller auf als Peter seine Ansprache loswerden konnte.
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Im Laufe des Tages konnten Dank Ewald, Joop und Meister Speuser auf diesem Schraubertag auch wieder ein paar ernstere Macken behoben werden, was für zwei Weitgereiste aus Paris und Freiburg sowie für zwei Münchner diesen Tag ganz sicher zu einem highlight machte.
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Der Nachmittag galt dann einigen Bastel- und Auffrischungs-Übungen von 2 Forum-Teilnehmern, die sich angeboten hatten, die Ergebnisse ihrer Experimente mit Stoßstangen-Gummi-Reparatur und Chromblenden-Erneuerung allen zu zeigen.
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Zu guter Letzt erklärte Peter einen Leder-Reparatur-Prozess am Beispiel von Marge´s Beifahrer-Rückenlehne. Das Interesse an solchen Tipps, Tricks und Kniffen war bei allen Anwesenden sehr groß. Ein paar Impressionen
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Unser besonderer Dank gilt auch heuer unserem Meister Speuser, der uns wieder mal seine Werkstatt, den Hof, die Waschhalle als Küche und den Bremsenprüfstand als Biergarten zur Verfügung gestellt hat. Ohne ihn wäre die Organisation um ein Vielfaches schwerer. Zu guter Letzt hat er sogar extra für diesen Tag noch neue weiß-blaue Fahnen gekauft.
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Das durchweg positive feedback der Teilnehmer hat uns darin bestärkt, spätestens 2018 wieder etwas Vergleichbares fürs 504forum zu planen.
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Ein spontaner Brauerei-Biergarten-Besuch in großer Runde bis in die Nacht mit allen, die erst am Folgetag weiterfahren wollten, beendete den Schraubertag 2016.
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505 Turbo injection Evo-Luschen-Kit

Wir hätten es wissen können, nein MÜSSEN. Unsere „Beutezüge“ sind üblicherweise stets von ausgiebigem Sonnenschein und blauem Himmel begleitet. Der vorletzte Samstag war nass, stürmisch und gelinde gesagt a…kalt. Kurz, ein Tag für die große Sofa-Lizenz, aber nicht geeignet zum Schnäppchen jagen. Dennoch war die Neugier auf den 505 Turbo injection Evolution kit, lt. Bildern in annehmbarem Zustand und bei ebensolchem Preis, einfach zu groß, um nicht doch mal „eben kurz“ nach Bielefeld zu fahren. München – Bielefeld (gibt es das wirklich?) sind 598 km einfach, also was für unsere Langstrecken-Spezis: Theo, SX1 oder Marge? Marge gewinnt und los geht’s! Na ja, so richtig los geht’s schon bei Nürnberg nicht mehr: Gleich bei der ersten Kaffee-Pause geht ihr „ Motor aus, einfach so“…
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Aber wo bei „Motor aus, einfach so“ noch vor kurzem oben am Rossfeld bei SX1 und LaVerdette die Ursachen mit wenigen Handgriffen „as usual“ beseitigt werden konnten, sieht es hier schon ernster aus. Die Geräuschkulisse unter der Haube lässt nix Gutes ahnen, klingt sehr nach Verschleiß oder zuviel Spiel bei den Ventilen. Und nun? Zurück? Peters Motto: “Ein 504 läuft immer!“ bedeutet weiterfahren, Leerlaufdrehzahl erhöhen. Um es vorweg zu nehmen, Marge hat die vollen 1200 km gemeistert, wohl auch, weil die gesamte Strecke  fast ausschließlich gleichmäßig und staufrei über Autobahnen ging.

Ja, Bielefeld gibt es wirklich, allen Zweiflern zum Trotz. Und sogar der Wettergott gibt sein Bestes, lässt etwas blauen Himmel zwischen den Wolken aufblitzen. Ob das was hilft?
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Der Turbo injection steht bis auf Teile des Lacks sehr gut da, das Evolution kit sieht auch gut aus. Der Besitzer weist uns auf kleinste Macken hin, die wir vermutlich selbst gar nicht so wahrgenommen hätten. Haube auf, hier wird’s technisch, er habe ein paar „Verbrauchs-Reduzierungs-Maßnahmen“ vorgenommen, was wohl das Schlauchschellen-Meer erklären soll. Irgendwas mit „Verwirbelungen zur Optimierung“ der Turbo-Leistung. Oder so.
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Ja dann: Probefahrt! Turbo hieß für mich eigentlich immer: Drückt man vorn kräftig drauf, gibt es hinten richtig was auf die Hinterräder! Also feste gedrückt und…gewartet. Hmm, okay, es gab dann schon Schub, schönen Schub. Aber war das schon alles? Ich konnte Peters Gedanken im Rückspiegel ahnen. Entweder haben die „Verbrauch-Reduzierungs-Maßnahmen“ den Turbo irgendwie in seiner Entfaltung beschnitten oder aber wir sind ganz einfach verdorben durch die schier unglaubliche Adrenalin-performance, die ein Tagora SX-PRV-Motor dank seiner 2 3-fach Weber-Vergaser in jedem Gang bei jeder Drehzahl abzuliefern imstande ist.

Seis drum, obwohl ich sehr gern einen 505 in unserer Garage gesehen hätte, speziell nach den guten Erfahrungen mit dem weißen SXi, haben wir uns sehr schnell darauf geeinigt, keinen Turbo mit heim zu nehmen. Im Regen fahren wir gen Süden. Wie gesagt, wir hätten es wissen müssen…

Um nicht missverstanden zu werden: Möglicherweise gabs und gibts an dem Bielefelder Turbo nix auszusetzen, das können wir nicht wirklich beurteilen, hatten beide bisher noch keinen gefahren. 505-Turbo-Fahrer mögen mir das kleine Wortspiel in der Überschrift nachsehen, sie dürfen uns gern von den wahren Möglichkeiten eines 505 Turbos überzeugen. Ich warte, Peter auch...
Und solange wissen wir jetzt umso mehr, was wir an den Tagora SX haben.

Übrigens wars bei Marge die Wasserpumpe, treue Seele, hat gut durchgehalten. Dafür liegt jetzt die neue WaPu für sie schon bereit.

Rossfeld April 2016...business as usual

Rossfeld im April 2016…business as usual.
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So dachten wir heute früh beim Start. Unser SX1 und LaVerdette sollten endlich ihren Ritterschlag als „alte Franzosen“ bekommen, den wir wie ihr wisst, nur denjenigen erteilen, die die 25% Steigung hinauf zur Rossfeld-Panoramastraße bei Berchtesgaden meistern. Ganz sicher nur eine Pflichtübung für den SX. Und zugleich wäre er das ideale Begleitfahrzeug für den Chambord, der nach seiner Herz-OP sehr wohl schon viele Kilometer in der Ebene, aber halt keine Belastung in der Steigung absolviert hat.
Und dann kam doch wieder mal alles anders… Zwischen diesen beiden Bildern
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Zanderfilet und Cordon bleu im Wirtshaus Wachterl bei Ramsau und
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Eisbecher zum Haferl Kaffee im Gebirgshäusl in Bischofswiesen-Engedey
liegen die oft überraschenden Höhen und Tiefen mysteriöser Oldtimer-Technik.

Nach dem Start gings wie gehabt (as usual) vorbei am nördlichen Ufer des Chiemsees, immer schön dem Osterferien-Rückreise-Verkehr ausweichen, wer will schon im Stau stehen? Wir nicht, wir wollen ja FAHREN!
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Nach der Mittagspause sollte es an den Aufstieg gehen, LaVerdette voraus, sie würde das Tempo bestimmen, der SX  im leichten Abstand folgen. Soweit die Theorie. Nachdem die ersten steilen Hürden mit über 20% genommen sind, am Mauthäusl das Ticket gelöst ist, und der Chambord sich zum Teil im 2.Gang bei mühsam erarbeiteten 39,5 km/h :-( weiter hinaufquält, ist plötzlich der SX aus dem Rückspiegel verschwunden! Hilft nix, die schwer erkämpften Höhenmeter sind für die Katz, umdrehen und zurück zu Peter.
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Befund: „Motor ist ausgegangen, einfach so!“ Diagnose: „Weil die elektrische Benzinpumpe nicht wie sie soll abschaltet, überschwemmt sie die Vergaser. Vermutlich zu heiß!“
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Die Natur verfügt zu dieser Jahreszeit noch über ausreichend Hilfsmittel zur Kühlung. Nach dem Laie-staunt-und-Fachmann-wundert-sich-Prinzip bekommt die Pumpe per Kabelbinder eine „neue“ Position…und läuft einwandfrei. Meine Frage, ob nicht noch eine intakte Pumpe im Kofferraum liegt, wird überhört. Weiter, weiter hinauf! Die Zwangspause kam auch LaVerdette gerade recht, ihre Kühlwasser-Anzeige schlug schon bedenklich weit nach rechts aus. Wir erreichen unseren Stammplatz ohne weitere Unterbrechung.
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Etappenziel, Aussicht nicht ganz klar, aber schön wie immer! Beim Benzinpumpen-Test am SX vor der Weiterfahrt stellen sich die alten Probleme wieder ein, sie schaltet nicht ab. Auch erneute Positions-Änderungen bringen nun nix mehr. Der eifrige 504forum-Leser erinnert sich an unsere Großglockner-Besteigung mit Charlotte und Céline, als Peter´s Schwester samt Schwager „mal kurz“ den Benzinpumpen-Lieferando aus München machen durften. Soweit kams aber diesmal nicht: Der Goldene Griff in die Kruschtkiste im Kofferraum.
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Also doch! Pumpe gewechselt und weiter geht’s…genau 500 Meter! Dann streikt plötzlich LaVerdette. Befund: „Motor ist ausgegangen, einfach so!“ Diagnose:“Spritmangel!“
Tank ist aber halbvoll. Also erneut Bastelstunde am Fahrbahnrand.
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Die Fehlersuche offenbart Schmutz im Benzinfilter. Pas de problem, sowas machen wir mittlerweile as usual!
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Danach gibt’s „nur noch“ ein paar glühend heiße Trommelbremsen auf der Berg-ab-Fahrt zu beklagen, die aber während der Kaffeepause abkühlen können. Die Rückfahrt vorbei am südlichen Chiemsee-Ufer kann ich auf einem kurzen Stück Autobahn nutzen um LaVerdette mal die Sporen zu geben. Bei 130km/h lass ichs gut sein, die Papiere sagen Höchstgeschwindigkeit sind stolze 145km/h. Peter im SX dagegen langweilt sich wohl etwas, darf den SX heute nicht von der Leine lassen. Am Ende des Tages wurden beide, SX und LaVerdette verspätet, aber verdient in den Kreis der "alten Franzosen" erhoben.

Wir haben beschlossen, diesen 02.April zum "Tag der Benzinpumpe" zu ernennen.
Ob wir ihn allerdings jedes Jahr feiern (wollen), sei mal dahingestellt.