Skip to content

moteur reconditionné Teil 1

Mittlerweile ist Peters Lunge genesen von der 750km-Oel/Abgas-Inhalation bei der Überführung. Die Zulassung von LaVerdette ist erfolgt und die ersten kurzen Test-Ausfahrten sind absolviert. Das Auto schmeichelt sich überall dank seiner Ausstrahlung ein und hat schon einen kleinen „Fanclub“ in der Umgebung. Wenn da nicht immer diese massiven blauen Wölkchen wären. Da hilft nur eine OP am offenen Herzen. 1 Liter Oel auf 200 km sind fraglos zuviel. Also gings am Mittwoch bei MS auf der Hebebühne ans Abstrippen.
winterschlafplatz_600
Erfreulicherweise macht dank sehr guter rostfreier Substanz nicht eine einzige Schraube oder Mutter Zicken, alles löste sich problemlos, lässt sich gewaltfrei entfernen. Nur der ständige Wechsel zwischen zölligem und metrischem Werkzeug ist ein bisschen lästig.
striptease1_600striptease2_600
Aber schon um 12:00 Uhr schwebt der nackte Motor auf den Anhänger. Den werksseitigen Hinweis, beim Ausbau den Motor zwischendrin abzusetzen um ihn neu aufzuhängen, haben wir ignoriert, das Aggregat ließ sich nach vorschriftsmäßiger 1/8-Drehung widerstandslos in einem Zug herausheben, ohne irgendwo ernsthaft anzuecken.
hauruck1_600hauruck2_600anhnger_600
Am Nachmittag dann in der kleinen Privat-Werkstatt eines V8-Schaubers der erste Blick in die Zylinder- und Ventilschächte. Was auf den ersten Blick für mich nach größeren Problemen aussieht, entpuppt sich nach Ansicht des Fachmanns scheinbar nur als oberflächliche, in vielen Jahren angewachsene Ablagerungen.
offen1_600img_0792_600_01
Ob und was alles instand gesetzt werden muss, wird jetzt erstmal in Ruhe genauer untersucht. Immerhin hat der Motor bereits eine „Rekonditionierung“ hinter sich, dieses Schild taucht unvermutet unter einer dicken Schutzschicht auf…
messingschild_600
Und während ich mich in Kürze mit dem Ventile einschleifen beschäftigen will, ist Peter mal wieder zur Teilesuche verdonnert, darf sich auch gleichzeitig durch die technischen Anleitungen auf französisch arbeiten. Eine erste Erkenntnis: alte Ford-Motoren aus Poissy sind nicht zwangsläufig deckungsgleich mit alten Ford-Motoren aus USA :-( .

 

Durch Reibung entsteht Wärme...

...oder eben Rillen. Zumindest behauptet das der TÜV-Mann und verweigert LaVerdette die Plakette! Begründung: "Weißwandringe sind in D nicht zugelassen. Sie bearbeiten die Reifenflanken und zerstören sie."
Kopfschüttelnd ergebe ich mich in mein Schicksal, alle Räder also runter, Luft raus, Gott sei Dank lassen sich die Gummiringe dann abziehen OHNE die Reifen samt Schläuchen von der Felge zu nehmen. Und OHA! Der TÜV-Mann hatte Recht:
weiwandring_rille_rot_600
Unglaublich, wie stark sich so ein weicher Gummiring in die Reifenflanke eingraben kann. Die Reifen sind 1,5 Jahre alt (DOT 5112) und haben sehr gutes Profil, also wird das Auto nicht allzu oft bewegt worden sein. Die letzte Tour waren die 750km Überführungsfahrt. Interessanterweise gibt der Reifen im Gegenzug dem Weißwandring seine Herstellermarke preis. Na, wer kanns lesen?
weiwandring_hinten_v_600
Ich will auf die weißen Reifenflanken der Optik wegen nicht verzichten.
grn_und_schn_2_600
Originale Weißwandreifen sind mir aber zu teuer. Also kommt nur eine TÜV-gerechte Alternative in Frage: Das Vulkanisieren der Flanken ist TÜV-geprüft und abnahmefähig.
Auf die schönen Gummiringe werde ich in Zukunft aber auf jeden Fall verzichten!
Da dem TÜV-Mann dann auch noch das zu große Lenkspiel nicht gefiel, machte sich gestern der Teilesucher auf, in den unendlichen Weiten des frz. Netzes auf Beutezug zu gehen. Gleich ein halbes Dutzend Teile verlangt die Lenkung, um prüfungsgerecht instand gesetzt zu werden. Ich frage mich nur, wie wir damit von Dolé nach Ebrach/Obb. fahren konnten.

Räder

Leider sind neue TRX Reifen für die original Alufelgen vom SX unbezahlbar und wir mussten bisher auf die nicht ganz standesgemäßen Stahlräder vom GLS zurückgreifen. Nur gut das es für den 505 Zubehörfelgen gibt, steht ihm gut!

sx_alus_600_01

Marge bekam nach den Strapazen der Alpentour auch neue Schuhe... Bremsschuhe, Scheiben und Beläge. Bitte Abstand halten, ich darf nicht Bremsen.

keine_vollbremsung_1067

Power für Paul

Heute rief das schöne Niederbayern, ein kurzfristig anberaumter Ausflug in einen Flecken kurz hinter Straubing stand auf dem Programm. Schon um kurz nach 7:00 startete Michael den VW Bus und wir fuhren los Richtung Nordosten.

niederbayern1_600

VW Bus? An so einem sonnigen Tag? Nicht im 504 Cabrio? Wie ihr euch denken könnt, ging es nicht um die schöne Landschaft und das Wetter wäre uns auch egal gewesen. Kurz vor 10:00 stehen wir am Ziel.

niederbayern2_600

Sehr hübsche Gegend, wir sind aber nicht der schönen Aussicht halber hier sondern, wie Ihr sicher schon vermutet, auf Schatzsuche. Diesmal musste der Bulli tief ins Gestrüpp um an die begehrte Beute zu kommen.

niederbayern4_600

Nachdem wir diverses Gerümpel, zwei Schubkarren und einen Heuwagen aus dem Weg geräumt haben, können wir endlich den Schatz bergen.

danielson_engine_600

Was ist das? Ein fabrikneuer Danielson Motor!
Der Motor ist natürlich für Paul, unseren Renntagora, denn wir kürzlich mittels Spoiler vom Audi 80 noch das passende Gesicht verpasst haben.
spoiler3_600_600

Problem nur: unter der Haube werkelt der Werksvierzylinder mit 115PS und das passt nun wirklich nicht zum Äusseren. Auf der Autobahn ist es schon fast peinlich, wenn man auf der linken Spur daher kommt, die Leute beim Blick in den Rückspiegel gleich Platz machen und man dann nicht vorbei kommt.
Für die damaligen Supercompetition Rennen hat die Tuningfirma Danielson die Fahrzeuge hergerichtet. Star der Rennen war der 505. Dass der Tagora damals mitfuhr war, wie das Auto überhaupt, ein seltsamer Zufall der Geschichte. Wir dachten zuerst, dass damals ein PRV aus dem Tagora SX im Einsatz war, das erscheint naheliegend mit den Weber Vergasern und 166PS Ausgangslage. Wir waren schon drauf und dran unseren SX zu bekleben, als unsere Recherchen uns eines Besseren belehrten: Im Dinin Tagora war ein Vierzylinder eingebaut.
Der N9T (ex Simca) Motor vom Tagora wurde später im 505 als Einspritzer mit Turbo auf über 500 PS gebracht, zu kaufen für jedermann gab es ihn (mit Tuning Kit)  bis zu 200 PS. Hat also Danielson den Tagora Motor auf die in der Pressemitteilung angegeben 210 PS gepimpt?
Klingt logisch, hat aber einen kleinen Schönheitsfehler. Der Dinin Tagora stand 1982 auf der Piste, der Turbomotor kam aber erst 1983 auf den Markt und war ein Einspritzer, in der Pressemitteilung steht jedoch "2 carburateurs Weber". Das man sich mit dem Einzelstück Tagora sehr viel Mühe gegeben hat, ist kaum anzunehmen. Da die Tagora-Mechanik ja eh vom 505 ist, lag es nahe, einfach die Technik des Renn-505 zu übernehmen, die sich in der Supercompetition schon bestens bewährt hatte.
So war es auch tatsächlich, wie auch im 505 kam ein auf dem "Douvrin" Motor (aus der gleichen Fabrik wie der V6 PRV) basierender, mit zwei 45er Weber Doppelvergasern bestückter, 4 Zylinder zum Einsatz.
danielson_douvrin

Die Turbomotoren wurden im 505 erst ab der Saison 1984 bei Rennen eingesetzt.

Wie kommt so ein Motor in eine Scheune in D-Land? Das haben wir Peugeot Deutschland zu verdanken. Hierzulande war man mit der Leistung des Serien 505 nicht zufrieden und suchte nach einer Lösung, um besonders dem BMW 525 TI Paroli bieten zu können. Für das erste Sondermodell "505 Danielson" griff man daher auf die die Erfahrung aus der Supercompetition zurück, verzichtete aber auf die Webervergaser und beliess es bei der serienmäßigen Einspritzanlage. Im Interesse der Lebensdauer wurde das Ganze auf zahme 135 PS (Serie 117 PS) eingestellt. Der Motor selbst bekam dennoch das volle Programm: Leichtere Kolben, anderer Zylinderkopf mit polierten und vergrößerten Kanälen, scharfe Nockenwelle, größere Ventile und härtere Federn, senkrechte Kerzenlöcher, andere Kerzen, abgeschliffener Kopf mit höherer Verdichtung, eine bessere ZK-Dichtung und Anschlüsse für einen Ölkühler. Da ist sicher mehr zu holen als 135 PS.

danielson2_600

In Frankreich wurde dieses 505 Modell nie homologiert und nicht offiziell von Peugeot angeboten, es gab jedoch alle Teile als Kit von Danielson. Daher tauchen diese Motoren auch eher hierzulande auf.

Obwohl Meister Speuser gestern eine passende Einspritzanlage aus dem Hut zauberte, werden wir wohl Vergaser einbauen. So wars im Original-Fahrzeug und das hat auch mehr Potential  8-)

danielson3_600

Was uns jetzt fehlt, sind sämtliche Anbauteile, falls jemand einen 505 STI für kleines Geld kennt, dem wir Lima, Wapu, Anlasser etc.. entnehmen könne, bitte melden.

A bisserl was geht immer

Paul sieht in seinem neuen Kleid sehr gut aus, ganz perfekt wird es nie werden, a bisserl was geht aber immer noch. Der auffälligste Unterschied zum Original ist ganz klar der fehlende Frontspoiler und deshalb liegen zwei Kamei Lippen vom Golf 1 schon seit längerem bereit und warten auf Montage. Diese sind zwar insgesamt zu schmal, haben jedoch die richtigen scharfen Ecken um sich an die bekanntlich mit wenig Rundungen versehene Tagora Karrosserie anzuschmiegen. Nach dem Motto aus Eins mach Zwei sollte das was werden, vor dem Trennen und verkleben der Polyesterteile haben wir uns bis jetzt mangels Erfahrung mit der Materie jedoch bisher noch gedrückt. Nur gut das Michael letztes Wochenende auf dem Oldtimerflohmarkt in Mühldorf war. Dort fand sich ausgerechnet bei Clemens, unserem bewährtem LeJog Navigator, am Stand ein prima eckiger Audi Spoiler aus den 80ern.

spoiler1_600

Passt wie dafür gemacht, etwas die Oberkante anpassen und fertig. Nur wo steckt die Stichsäge? Unaufindbar! Ab zum Baumarkt, Säge Marke Chinabillig, ein paar Blechstreifen und zwei Dosen weiße Farbe besorgt.

stichsaege_600

Nach einem Vollwaschgang stellt sich das graue Teil sogar als weiß heraus, super, dann sparen wir uns sogar noch das lackieren.

spoiler_putzen_600

Das Ergebnis befriedigt zunächst, ein erstes Problem taucht aber schon beim verlassen der Rampen auf.... aufgesessen!

spoiler_sitztauf_600

Nun gut, das ist wohl der Preis für das sportliche Erscheingsbild.
Wie handhaben das eigentlich die ganzen wilden BMW 3er Fahrer die ihre Alltagsauto mit sowas verzieren, reparieren die dauernd das Plastik oder fahren die nur Straßen die gerade frisch gepflastert wurden?
Die mangelnde Bodenfreiheit stellt sich jedoch als das kleinere Problem heraus, beim Verlassen der Ausfahrt macht uns ein kratzendes Geräusch unmissverständlich darauf aufmerksam: So geht es nicht, der Reifen schleift am Spoiler. Hilft nichts, wir müssen alles nochmal abbauen, mit der Säge die Ecken im Radkasten zurecht stutzen und weil das weiss doch eher grau ist, kommen die beiden Dosen "Reinweiss" doch noch zum Einsatz.

spoiler3_600

Jetzt ist alles perfekt und es gibt auch in der Ausfahrt keine Probleme.